Mystische Ha Long Bucht

“chúc mừng năm mới“, so sieht man es schon seit Wochen überall. Das ist vietnamesisch für „Frohes Neues Jahr“ und stimmt die Leute auf das bevorstehende, größte Fest des Jahres ein. Dieses Jahr ist es in der Nacht vom 24. auf den 25. Januar. Was hat das mit der Ha Long Bucht zu tun, einer der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Vietnams und Pflichtprogramm aller Besucher? Nun ja, wir haben lange nach dem richtigen Touranbieter für uns gesucht und endlich in CatBa Ventures gefunden. Aber unser Wunschtermin – 22. und 23. Januar – war dann doch zu knapp an den Feiertagen, denn der Touranbieter macht Pause ab dem 23. Januar, damit alle Mitarbeiter zum Fest zuhause sein können. Das finden wir gut so, müssen nun aber etwas überstürzt anreisen, um am 21.01. schon auf Cat Ba Island zu sein, dem Startpunkt der Tour.

Jetzt aber schnell! Wegen des Neujahrsfestes mussten wir früher als geplant fahren.

Wer von Cat Ba startet, ist zuerst in der Lan Ha Bucht. Die sieht genau so aus wie ihr berühmter Nachbar, liegt jedoch in einem anderen Verwaltungsbereich. Hier wird das Meer auch noch als Lebensgrundlage genutzt. Man sieht also Fischfarmen und Austernzüchter und -sammler. In der Ha Long Bucht ist das so wohl nicht mehr möglich, wurde uns erläutert. Unser erster Ausflug geht dann auch zu einer Fischfarm. Also Badesachen unterziehen, rein in die Kajaks und rübergepaddelt! Micha hat die verwitterte Optik der alten Betonschiffe, die viele Fischfarmen noch zum Lastentransport von vor allem Trinkwasser einsetzen, sehr fasziniert. Seht selbst!

Im Anschluss sind wir dann weiter in die Ha Long Bucht gefahren und haben unterwegs noch einen Kajakausflug unternommen – und dabei ein paar der Kalksteinfelsen durch Höhlen unterquert. Da Ebbe war mussten wir die Kajaks teilweise ziehen, die Passage durch die Höhle war zu flach. Aufregend: wir konnten vom Kajak aus sechs bis acht CatBa Languren beobachten. Ein Ereignis, das selbst unser Tourguide, der ja täglich hier unterwegs ist, nur ca. alle 4 Monate erlebt. Von dieser seltenen Affenart existieren, nach einem Tiefststand um das Jahr 2000, nun wieder mindestens 70 bis möglicherweise wenige 100 Individuen. Die Fotos davon sind leider nicht gut geworden – auf dem Kajak mochte ich kein Teleobjektiv mitschleppen.

Danach war Zeit zum Duschen und die angenehm ruhige Fahrt zu genießen. Auch konnten wir nun unsere wirklich schöne Kabine im Oberdeck gebührend bewundern. Frisch gesäubert und aufgehübscht ging es dann zum Abendessen, wo wir mit den anderen Gästen gemeinsam an einem Tisch saßen. Das Essen war wirklich lecker und es war für jeden etwas dabei. Für die Nacht hat das Schiff dann an einem ruhigen Ankerplatz halt gemacht. Wer wollte konnte sich auch noch beim Tintenfischangeln ausprobieren. Jonas uns Hedi hatten wir lange Geduld, aber kein Anglerglück. Gut gesättigt wurden wir dann von der sanften Dünung wunderbar in den Schlaf gewiegt.

Am nächsten Morgen haben wir Sonnenaufgangsfotos gemacht.

Nach einem leckeren Frühstück verging der Rest des Tages mit Kajakfahren, den Ausblick genießen und Baden wie im Flug – diesmal im Sonnenschein. Um 15 Uhr sind wir alle wieder im Tourbüro angekommen. Hier noch die schönsten Eindrücke von Tag 2.